Und das ist auch gut so, denn sie sind ein wichtiger Teil unseres Körpers. Als Schwellkörper, die sich mit Blut füllen können, sorgen sie für die Feinabdichtung des Enddarms – sie stellen also sicher, dass er auch richtig schließt.
Wenn wir von Hämorrhoiden sprechen, meinen wir also eigentlich Hämorrhoidal-Beschwerden – eine Volkskrankheit, von der fast jeder 2. Erwachsene über 30 Jahre gelegentlich betroffen ist. Sie entsteht dann, wenn sich die Hämorrhoidalpolster unnatürlich vergrößern. Zu Beginn eines Hämorrhoidalleidens kommt es kaum zu Beschwerden. Man findet vielleicht gelegentlich etwas hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier oder empfindet einen Juckreiz und leichtes Brennen in der Analgegend.
Der etwa 20 cm lange Enddarm bildet den Abschluss unseres Verdauungskanals. Seine komplexe Struktur sorgt dafür, dass der Mensch seinen Stuhlgang willentlich kontrollieren kann.
Den Anorektalkanal umschließen verschiedene Muskeln – die Puborektalschlinge, sowie der innere und der äußere Schließmuskel -, die für die Kontinenz und die komplexe Regulation des Stuhlgangs verantwortlich sind.
Jeder von uns besitzt natürlicherweise sogenannte „Hämorrhoidalpolster“ im Übergangsbereich von Mastdarm (Rektum) und Analkanal, also im letzten Abschnitt unseres Verdauungsorgans. Und da sitzen sie nicht ohne Grund. Denn als Schwellkörper, die sich mit Blut füllen können, sorgen sie für die Feinabdichtung des Enddarms – also dafür, dass unser Darm richtig schließt.
Die unteren 2 bis 4 cm des Enddarms, der Analkanal, bilden den Abschluss des Enddarms. Die Haut im Analkanal ist mit vielen Nervenenden versetzt und daher hochempfindlichen. Dadurch können Gase von Stuhl und sogar die Konsistenz des Stuhls unterschieden werden.
Der obere Abschnitt des Enddarms, der Mastdarm, dient dazu, den Darminhalt bis zum nächsten Stuhlgang zu speichern.
Die wellenförmige Grenzlinie (Linea dentata) zwischen oberem (unempfindlichen) und unterem (hochempfindlichem) Analkanal wird durch kleine Drüsentaschen (Krypten) markiert.
Wenn’s juckt oder brennt, ist das immer unangenehm – besonders aber an einer so sensiblen Stelle wie dem Po. Hämorrhoidal- und Enddarmerkrankungen können eine ganze Reihe lästiger Symptome mit sich bringen:
Wenn ein Thema so tabuisiert ist wie Hämorrhoidal-Beschwerden es bislang waren, öffnet dies Tür und Tor für Gerüchte, Mythen und Irrtümer. Einige von ihnen halten sich hartnäckig – Zeit, sie aufzuklären.